FREDERICK DOUGLASS 
Obwohl im Jahre 1818 als Sklave geboren, wurde Frederick Douglass eine der einflussreichsten Gestalten in der Geschichte der Afro-Amerikaner.
In seiner Jugend im Staate Maryland in den USA achtete Schwarz und Weiß den Sklaven Frederick Douglass als einen hellen Kopf. Er lernte in dieser Zeit in Baltimore lesen und schreiben und gab sein Wissen an andere Schwarze weiter.
Dass er dies von sich aus und in dieser Zeit und in dieser Umgebung tat, ist für mich bewundernswert. Ich weiß, dass jeder Mensch sowohl einen Lehrer als auch einen Schüler braucht.
Man erinnert sich an Frederick Douglass auch als einen großen Redner. Seine Rednerqualitäten entwickelte er in einem geheimen Debattierclub, der East Baltimore Mental Improvement Society.
Frederick Douglass entfloh der Sklaverei im Jahre 1838 nach New Bedford, Massachusetts. Dort entdeckte er die Zeitschrift The Liberator des führenden weißen Gegners der Sklaverei, des Abolitionisten William Lloyd Garrison.
Die beiden waren sehr beeindruckt von einander und arbeiteten an sozialen Reformen und an der Abschaffung der Sklaverei. Zu der Zeit war das eine lebensgefährliche Angelegenheit.
Von 1845 bis 1847 reiste Frederick Douglass durch Großbritannien und hielt Reden für die Abschaffung der Sklaverei. Er erweiterte seinen politischen Horizont und trat ein für die Rechte der landlosen Bauern in Europa, für die Menschenrechte, für die Rechte der Frauen, die Suffragetten, für eine Gefängnisreform, für eine freie und kostenlose allgemeine Schule und für den Frieden in der Welt.
Wenn man seine eigene Situation bedenkt, ist es großartig, dass er so viel an andere Menschen, noch dazu in Europa, und besonders an Frauen gedacht hat.
Im Jahre 1846 schrieb er an Garrison: "I cannot allow myself to be insensitive to the wrongs and sufferings of any part of the great family of man [sic]."
"Ich kann mir nicht erlauben, blind zu sein gegenüber dem Unrecht und dem Leid irgendeines Gliedes der großen Gesellschaft der Menschen [sic]."
Wäre Frederick Douglass weiß, lebte er in unseren Tagen, gewiss würde man seine Texte in allen Schulbüchern lesen, und er wäre berühmt. Wenn man nicht gerade die Geschichte der Schwarzen studiert, kennt man ihn nicht.
Im amerikanischen Bürgerkrieg arbeitete Frederick Douglass als Offizier und warb Soldaten. Er ermunterte Präsident Lincoln, die Emanzipation als ein Thema des Bürgerkrieges aufzunehmen.
Nach dem Bürgerkrieg arbeitete Frederick Douglass für das Freedman's Bureau und die Freedman Bank und erhielt verschiedene Posten in der Regierung. Er wurde Minister für Haiti und später US Marshall im District of Columbia. In der schwierigen und dunklen Zeit der Sklaverei, denke ich, kann man das wohl als eine gelungene Karriere bezeichnen.
Frederick Douglass schreibt: "The real question, the all commanding question, is whether American Justice, American Liberty, American Civilization, American Law, and American Christianity can be made to include and protect alike and forever all American citizens."
"Die eigentliche, alles überragende Frage ist doch, ob die Justiz Amerikas, die Freiheit Amerikas, die Zivilisation Amerikas, das Recht Amerikas und die Christenheit Amerikas dafür gewonnen werden kann, für immer alle Bürger Amerikas gleich mit ein zu schließen und zu beschützen."
Heute ist diese Frage so aktuell wie damals, und es ist unsere Pflicht als Bürger, gleich welchen Staates, mit darauf zu achten, dass sie beantwortet wird.
Mary Sylvester
Copyright: Mary Sylvester 2002
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